«Wir sind da, wenn ein Kind ankommt. Und wenn es geht.»
Eine Pflegemitarbeiterin erzählt vom ersten Betriebsjahr.

Geschichten
In den letzten Monaten wurde aus den leeren Räumen ein Zuhause und aus dem umgebauten Bauernhaus ein ganz besonderer Ort: das allani-Haus. Die Pflegefachfrau Regula Mann erzählt von den Anfängen und berichtet von besonders berührenden Momenten.
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«Ich erinnere mich noch gut an die leeren Zimmer, an die noch unbenutzte Küche und den kahlen Garten – aber ich erinnere mich auch an das erste Kinderlachen, das im Haus zu hören war.» Für Regula Mann, Pflegefachfrau bei allani, ist es beeindruckend zu sehen, was in diesem ersten Betriebsjahr alles erreicht wurde. «Wenn ich heute durch das allani-Haus gehe, ist es kaum zu glauben, dass hier vor nur etwas mehr als einem Jahr noch Stille herrschte.» Aus dem leeren Haus wurde ein Zuhause, in dem sich Familien willkommen, gesehen und getragen fühlen. |
Nicht alles war von Anfang an perfekt – das zeigt sich gut am Beispiel der Einrichtung: Manche Möbel standen zu Beginn dort, wo sie zwar schön aussahen, aber nicht dort, wo sie gebraucht wurden. So wurde verschoben, ausprobiert und angepasst. Betten wurden in andere Räume verlegt, Zimmer umgeräumt und das Wohnzimmer gewann durch ein paar Handgriffe an mehr Wohnlichkeit und damit an Leben. Für Regula Mann ist klar: «Wir lernen mit jeder Familie dazu.» Es gelte, genau zuzuhören und aus dem Gehörten Neues zu gestalten oder Bestehendes anzupassen. «Wir entwickeln den Ort gemeinsam weiter und jeden Tag ein Stück näher an das, was die Familien brauchen.»
Die kleinen-grossen Glücksmomente
Wenn Eltern mit ihren Kindern zum ersten Mal zu allani kommen, ist dies meist ein bewegender Moment. Regula Mann beobachtet oft, dass das erste Loslassen schwerfällt. Umso berührender ist es, wenn das Kind dann das erste Mal lächelt, friedlich schläft oder die Eltern bei einer kurzen Kaffeepause im allani-Garten ihre Auszeit aus dem Alltag geniessen können.
Es sind also besonders jene kleinen, manchmal überraschend bunten Augenblicke, die in Erinnerung bleiben. Und Momente, wie jener, als Stella mit Ponys spaziert und sich zu Halloween verkleidet. Oder als Omar mit zwei Traumdoktorinnen tanzt oder Kinder über das weiche Fell eines Meerschweinchens streicheln und die Augen strahlen.
«Diese Momente lassen mich spüren, dass wir mit allani etwas geschafft haben, das durch den Alltag und durch Krisen trägt – und manchmal bis ganz zum Schluss und darüber hinaus,» so Regula Mann. Denn auch Abschiede gehören zu allani. Wenn ein Kind stirbt, steht das allani-Team bei, nimmt sich Zeit für die Eltern, für Gespräche und Umarmungen. Gemeinsam wird Abschied genommen. Für Regula sind die Rituale und der Teamgeist in diesen Situationen besonders wichtig, denn sie tragen durch die schwierigen Momente.
Allani ist ein Bedürfnis
Schon in der Aufbauphase haben die Verantwortlichen immer wieder mit betroffenen Familien gesprochen und gehört, was sie benötigen, wenn alles zu viel wird und dass sie neben einem offenen Ohr auch tatkräftige Unterstützung brauchen. Damals haben die Gespräche gezeigt, heute ist es tagtäglich spürbar: Ja, es braucht diesen Ort.
Und doch gibt es diesen Ort nur dank Spenden. Denn anders als in den meisten anderen Ländern Europas fehlt in der Schweiz weiterhin die gesetzliche Grundlage für die Finanzierung von Hospizbetrieben. Im allani Kinderhospiz können medizinische Pflegeleistungen zwar teilweise über die IV und die Krankenkassen abgerechnet werden. Diese machen jedoch nur einen kleinen Teil der Betriebskosten aus. Kleine, kostbare Momente zwischen Pflege und Alltag werden erst durch Spenden möglich. Mit einer Spende schenken Sie genau das: Zeit und Nähe an einem Ort, an dem die Familien einfach sein dürfen.